Saarbrücker Zeitung vom 03.01.2019 – Musik als das gewisse Extra

Musik als das gewisse Extra Die Aktion Kultur Heusweiler verstärkt ihre Förderung zusätzlicher Musikstunden an den Heusweiler Grundschulen. VON MARCO REUTHER HEUSWEILER „Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu bereiten", lautete eine Erkenntnis des griechische Philosophen Aristoteles vor über 2300 Jahren. So gesehen ist die Aktion Kultur Heusweiler auch ausgezogen, um Freude in die Welt zu tragen, und das nicht nur mit den Konzerten, die sie jedes Jahr organisiert, sondern vor allem auch mit ihrem Engagement für die Musikalische Grundausbildung an den drei Heusweiler Grundschul-Standorten. Und dieses Engagement hat die Aktion Kultur nun auf ganz neue, noch kräftigere Beine gestellt, schilderte der Vereinsvorsitzende Günter Bost gestern im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung. 2013 hatte der Verein mit seinen zusätzlichen Musikstunden begonnen, die einmal wöchentlich in den Ortsteilen Holz, Eiweiler und Heusweiler in den Klassenstufen zwei und drei angeboten werden — auf freiwilliger Basis. „Aber in Eiweiler machen die beiden Klassen komplett mit", freut sich Bost. An den beiden anderen Schulen besuchen je 15 bis 25 Kinder die Kurse, zu denen neben Singen zum Beispiel auch rhythmische Bewegungen, Tanz und das Kennenlernen von Instrumenten gehören. Bisher leitete Musikpädagogin und Violinistin Tamara Meschwelischwili alle sechs Kurse. Künftig wird sie sich auf Eiweiler konzentrieren, dafür sind nun, nicht zuletzt dank guter Verbindungen Bosts zur Hochschule für Musik Saar (HfM), zwei weitere Musikpädagoginnen, Günter Bost FOTO: ANDREAS ENGEL die auch ausgebildete Instrumental-Musikerinnen sind, dazugestoßen: für Heusweiler Adriana Muel1er-BaIdo, für Holz Lulu Yang, die vor ihren Abschlüssen in Deutschland schon in China Musik studiert hatte. Weiterhin mit dabei ist Musikpädagogin Miriam Gehring für die zusätzliche, im vorigen Schuljahr gegründete Chor-AG in Holz. Neu dazugestoßen ist Stephan Decker, der an der Musikschule Püttlingen Lehrer für Schlagzeug und Percussion ist. Dass auch ein Instrumental-Lehrer mitmacht, liegt an einer weiteren Umstellung: Künftig läuft die Musikalische Grundausbildung nur noch im zweiten Schuljahr, während das dritte Schuljahr einer gewissen Spezialisierung auf Instrumente, vielleicht auch dem Vorbereiten eines Musicals, vorbehalten ist. So gibt Schlagzeuglehrer Decker an der Grundschule Holz einen sogenannten Trashdrumming-Kurs, „das macht den Kindern Riesenspaß", schildert Bost, „ist aber auch sehr anstrengend und erfordert hohe Konzentration". Doch nicht nur die Kinder machen mit; Bost: „Wir haben das Glück, dass die Schulleitungen, Lehrer und Fördervereine dahinterstehen — ohne ginge es auch gar nicht." Auch die Finanzierung der jährlich benötigten 10.000 bis 12.000 Euro steht jetzt auf sichereren Beinen und entlastet die Aktion Kultur Heusweiler: Etwa die Hälfte wird über das Kultusministerium zugeschossen, die andere Hälfte tragen zu gleichen Teilen die Gemeinde Heusweiler, die Schulfördervereine und die Aktion Kultur Heusweiler. Der gewissermaßen geistige Vater der Musikalischen Grundausbildung in Heusweiler ist Professor Michael Dartsch, an der HfM auch Leiter des Studiengangs „Elementare Musikpädagogik". Das Projekt in Heusweiler, so hatte es Dartsch bei dessen Einführung beschrieben, solle auch einen Beitrag zur Bildung der Kinder leisten und ihnen „neue Möglichkeiten erschließen". — Und vielleicht wird es dann ja auch was mit Aristoteles und der Freude.