Nachlese zum Konzert vom 19.01.2025 mit LJO-Brass und Elena Harsányi

Neujahrskonzert 2025 in der evang. Kirche in Heusweiler – ein Feuerwerk der Musik!
Das diesjährige Neujahrskonzert veranstaltete die Aktion Kultur Heusweiler nach 2017 und 2020 wieder einmal zusammen mit der Kirchengemeinde Oberes Köllertal in der architektonisch reizvollen evangelischen Kirche Heusweiler. Mit dem Richard-Wagner-Verband Saar, der Stiftung europäische Kultur und Bildung, der Deutsch-Französischen Gesellschaft Saar und der Europa-Union Saar konnten gleich vier Kooperationspartner für die Gestaltung eines qualitativ anspruchsvollen Programms gewonnen werden. Und wie immer bei Veranstaltungen der Aktion Kultur Heusweiler, war auch die Gemeinde Heusweiler als Mitveranstalter dabei.
Ein „Feuerwerk der Musik von G. F. Händel bis Glenn Miller“ hatte die Werbung versprochen. Über 200 Besucher ließen sich von der Botschaft überzeugen und kamen, um dies mitzuerleben und wurden nicht enttäuscht: die gut aufgelegten jungen Musiker des Blechbläserquintetts LJO-Brass und die wunderbare Sopranistin Elena Harsányi als Gastsängerin beeindruckten mit greifbarer Spielfreude, Virtuosität, musikalischer Gestaltung und stets fesselnder Bühnenpräsenz. Ein langanhaltender begeisterter Applaus wurde mit gleich drei schmissigen Zugaben mit Jazz-Standards aus den 1920-er Jahren, ganz zum Schluss mit Irving Berlins „Puttin´on the Ritz“, honoriert.
Eingeleitet wurde das vom Trompeter Johannes Leiner informativ-unterhaltsam moderierte Konzert mit der Ouvertüre und der Réjouissance aus der festlichen Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel, die er im Auftrag des englischen Königs Georg II. anlässlich des Aachener Friedens 1749 als Freiluftkonzert komponiert hatte. Es folgte mit der Sinfonia aus der Ratswahlkantate 1731 von Johann Sebastian Bach ein weiteres Juwel der barocken Musik, bei der die Bläser vor allem ihre spielerischen Fähigkeiten bei der Adaption des im Original sehr virtuosen Orgelparts demonstrieren konnten.
Dann ein zeitlicher Sprung in die Wiener Klassik mit Mozarts vierteiliger Motette „Exsultate, jubilate!“ und der Sopranistin Elena Harsányi als Solistin. Mozart hat in den solistischen Partien immer sehr hohe gesangliche Anforderungen an die Sängerinnen gestellt, so auch hier. Großer Stimmumfang, weite Sprünge, virtuose Koloraturen und warmtönige Mittellage: all dies schaffte die Sängerin spielend. Dabei musste sie sich stimmlich gegen die nicht gerade zurückhaltende Begleitung der Blechbläser behaupten, was ihr aber ebenfalls mit Bravour gelang. In dem später folgenden Auszug aus der Ode „Eternal Source of light devine“, die Händel zum Geburtstag und zu Ehren von Queen Anne 1713 komponiert hatte, konnte Elena Harsányi ihre wohlklingende Stimme gefühlvoll im Duett mit Johannes Leiner an der Trompete nochmals voll zur Geltung bringen.
Mit George Gershwins „Four hits for five”, einem Medley mit Songs aus “Porgy and Bess” kam schon recht früh in der Programmfolge der amerikanische Swing zur Geltung, was den Musikern und ebenso dem Publikum sichtlich gut gefiel. Zum Abschluss des offiziellen Programms kam dann wie angekündigt Glenn Miller mit seinem Welthit „Moonlight Serenade“ zu Ehren, vorher aber auch weniger bekannte, interessante Originalkompositionen für Blechbläserquintett von Viktor Ewald und John Cheetham sowie mit „Locus Iste“ eine Huldigung an Anton Bruckner zu seinem 200. Geburtstag im vergangenen Jahr.
Insgesamt ein vielfältiges Konzert quer durch die Jahrhunderte und Stilrichtungen der Musik, ein wahres Festkonzert, das die Musiker und die Zuhörer über eineinhalb Stunden im Bann hielt und alles Andere vergessen ließ. Ein Musikerlebnis, das alle verbindet und froh stimmt: wie könnte ein Jahr besser beginnen? Herzlichen Dank an alle, die daran mitgewirkt haben.
Aktion Kultur Heusweiler e. V.

Nachlese zum Konzert “Christams Carols around the World” in der Kath. Kirche Mariä Heimsuchung in Heusweiler

Unter dem Titel „Christmas carols around the world” fand am 18. Dezember 2024 in der kath. Kirche Mariä Heimsuchung in Heusweiler ein gemeinsames Konzert des Großen Chors der Hochschule für Musik Saar und des Kammerchors ChorwerkSaar statt. Die insgesamt fast 70 Sängerinnen und Sänger präsentierten unter der Leitung der jungen Dirigentin Austeja Pezelyte aus der Dirigierklasse von Prof. Georg Grün ein anspruchsvolles Programm mit weihnachtlichen Chorwerken aus mehreren Jahrhunderten bis heute sowie aus vielen Heimatländern der mitwirkenden Sängerinnen und Sänger.
Zusätzlich waren Werke von Francis Poulenc (aus den Quatre Motets pour le temps de noel) und Graham Lack (Lullabies) zu hören, die vom Kammerchor in besonderer Aufstellung unter der Leitung von Chanho Yang vorgetragen wurden.
Ausgerichtet wurde das Konzert von der Aktion Kultur Heusweiler in Kooperation mit der Kirchengemeinde Oberes Köllertal Heilige Familie. Die Aktion Kultur Heusweiler arbeitet seit vielen Jahren eng mit der Hochschule für Musik Saar zusammen. Als Zeichen der Verbundenheit hatte uns die Hochschule das Weihnachtskonzert angeboten, dessen organisatorische Umsetzung wir zusammen mit der Kirchengemeinde gerne übernommen haben. Das Besondere bei diesem Konzert: es war zugleich Prüfungskonzert für die Masterstudentin Austeja Pezelyte (das gleiche Konzert fand einen Tag später als Prüfungskonzert für Chanho Yang statt). Allein daraus erklärt sich schon das anspruchsvolle Programm sowie die Anwesenheit der Prüfungskommission und des Rektors der Hochschule, Herrn Prof. Hans-Peter Hofmann, der das Publikum herzlich begrüßte.
Die Chöre präsentierten sich in guter Verfassung und gaben der jungen Dirigentin die Gelegenheit, mit einem sehr lebendigen Dirigat ihre Fähigkeiten einzusetzen und im Chorklang zur Wirkung zu bringen. Großes Kompliment dafür an die Dirigentin, die sicher nicht viele Gelegenheiten hatte, das umfangreiche Programm intensiv mit den beiden Chören einzustudieren. Vielleicht am beeindruckendsten: das sehr eindringliche „Totus tuus“ des polnischen Komponisten Henryk Gorecki.
Zum Klangerlebnis hat auch die klare Akustik des voluminösen Kirchenraumes beigetragen, die allenthalben sehr gelobt wurde und Perspektiven für weitere große Konzerte eröffnet.
Insgesamt ein besonderes Konzert, das den Besuchern in guter Erinnerung bleiben wird. Zum Dank für den riesigen Applaus verabschiedeten sich Chor und Dirigentin mit „In dulci jubilo“ von Hieronymus Prätorius als Zugabe.

Nachlese zum Konzert MEP / Botta am 09.11.24 – MEP-Live und Luigi Botta begeistern im Filmtheater Heusweiler

Fast ein italienischer Abend vor vollem Haus

Auf Einladung der Aktion Kultur Heusweiler spielte am Samstag, 09.11.24 die Formation MEP-Live feat. Luigi Botta im Filmtheater Heusweiler. Eine außergewöhnliche Atmosphäre und ein besonderes Konzert.

Unplugged die Klassiker aus Rock, Pop, Country und Blues. Dieses Motto gilt schon über Jahre. Aber inzwischen hat sich die Band einer musikalischen Frischzellenkur unterzogen: ein neues Programm und wechselnde musikalische Gäste. Und die bringen dann ihre eigene musikalische Note ein.

An diesem Abend in Person des italienischen Sängers und Gitarristen Luigi Botta. Zum ersten Mal mit von der Partie Oliver Abt am Bass und wie gewohnt Peter Weigerding (Percussion) als ruhender Pol. Und dieses Trio sorgte dafür, dass die Besucher als Chor agierten. Vor allem bei den italienischen Titeln von Adriano Celentano, Toto Cutugno, Albano und Romina Power. Um nur einige zu nennen. Fast ein italienischer Abend im Filmtheater Heusweiler.

Zu Beginn des Konzertes zeigte Luigi Botta welch außergewöhnlicher Gitarrist er ist: Samba Pa Ti von Carlos Santana in der Fassung von Luigi Botta. Prädikat: hörenswert. Aber auch Titel von Eric Clapton und Sting sind im Programm vertreten. Immer handgemacht und in eigener Interpretation.

Insgesamt ein sehr gelungener Abend. Die Musiker waren von der Atmosphäre im Filmtheater begeistert. Und die Zuschauer verlangten noch mehrere Zugaben.

Die Aktion Kultur Heusweiler hat gezeigt, dass sie nicht nur in der Klassik zu Hause ist, sondern sich auch mit den Klassikern aus der Pop-Musik auskennt. Und einige meinten: „Macht mehr derartige Veranstaltungen.“ Und dass daran ein Interesse besteht, dass hat diese Veranstaltung bewiesen.

Michael Manthey, Aktion Kultur Heusweiler e. V.

Herzlichen Dank an Ralph Spengler für die Bilder.

Nachlese zum Konzert 20. 10. 2024 „Du Baroque au Romantisme“

Die Aktion Kultur Heusweiler hatte zusammen mit der kath. Kirchengemeinde „Oberes Köllertal Heilige Familie“ und der Gemeinde zu einem außergewöhnlichen Konzert eingeladen. Das symphonische Kammerorchester der Großregion spielte unter dem Titel „Du Baroque au Romantisme“ und unter der Leitung von Stefan Bone, Kapellmeister an der Oper Kiel, ein spannungsreiches deutsch-französisches Programm mit Werken von Händel, Rameau, Mozart, Dvořák, Fauré und Gouvy.

Den Auftakt machte Händel mit dem Concerto Grosso op. 6,7, gravitätisch-schreitend beginnend und in unterschiedlichen Stimmungen hinführend zur quirligen „Hornpipe“, die den Musikern einiges an Spielfertigkeit abforderte und zu Recht einen ersten kräftigen Applaus hervorrief. Dazu kontrastierend folgten die beiden Nocturnes von Dvořák und Fauré in einer sehr romantisch-lyrischen Stimmung. Dann wieder zurück ins Barock mit Rameau`s heiterer Konzertsuite „La Poule“ (übersetzt: die Henne), mit naturalistischer Ausmalung im ersten Satz und viel Eleganz, Raffinesse und mit zahlreichen pittoresken Verzierungen in den Folgesätzen. Mit viel Spielfreude vorgetragen folgte die Serenade von Gouvy, ein wahres Kabinettstückchen im ¾ -Takt, das in Temperament und Melodik sehr an die Salonmusik von Schubert und Weber erinnerte und beim Publikum sichtlich Wohlgefallen fand. Zum Abschluss kam mit Mozarts Divertimento KV 138 noch die Wiener Klassik in reinster Form zum Zug und forderte im abschließenden Presto nochmals die Spielfertigkeit der Musiker heraus.

Insgesamt erlebten die rd. 120 Besucher einen wunderbaren, programmatisch sehr ansprechenden Konzertabend mit hervorragenden Musikern an der Violine, Bratsche, Cello, Kontrabass und Cembalo, zu deren vielschichtigem lebendigen Spiel die zurückhaltend – transparente Akustik des Kirchenraumes sehr gut harmonierte. Langanhaltender, verdienter Applaus der Besucher tat den Musikern und ihrem Dirigenten nach getaner Arbeit sichtlich gut. Ein besonderes Kompliment hat sich die junge Geigerin Lisa Saterdag verdient, die ganz kurzfristig wegen krankheitsbedingtem Ausfall der Konzertmeisterin deren Funktion übernehmen musste und dies mit Bravour meisterte. 

Es soll nicht verschwiegen werden, dass ein derartiges Konzert einiges an Planung, Organisation und finanziellen Mitteln erfordert. Es hat im Rückblick auch in dieser Hinsicht alles gut zusammengepasst, insbesondere die operative Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde. Aber ohne die freundliche Unterstützung der Sponsoren Stiftung europäische Kultur und Bildung, Forum Europa Luxemburg, Richard-Wagner-Verband Saar und Saarland- Sporttoto Gesellschaft wäre das Konzert niemals zustande gekommen. Deshalb gilt allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön!

Aktion Kultur Heusweiler


Eindrücke vom Soundcheck

Nach dem Konzert

Nachlese zum 2. Studiokonzert

Auch das 2. Konzert in der neu eingerichteten Studio-Reihe der Aktion Kultur Heusweiler hat alle Erwartungen erfüllt. Ein Programm mit eher unbekannten Werken in eher ungewöhnlicher Besetzung war das erste Kennzeichen des Konzerts. Das zweite Kennzeichen: der sehr sympathisch-freundliche Auftritt der 4 jungen Musikerinnen der Hochschule für Musik Saar, allesamt aus Südkorea. Und drittens: die sehr beeindruckenden Dialoge von Viola und Cello, Viola und Klavier, Cello und Klavier und zuletzt mit Klavier zu vier Händen, die mit großer musikalischer Ausdruckskraft und hohem technischem Können präsentiert wurden. Den gelungenen Abend quittierten die rd. 50 Besucher mit dem verdienten langanhaltenden, begeisterten Applaus, den die jungen Musikerinnen auch sichtlich erfreut gerne entgegennahmen.

Bilder des Konzerts mit der Vagabund Klezmerband „Zephyrus“

Aktion Kultur Heusweiler e. V. wird von der Baker Tilly – Stiftung gefördert

Der gemeinnützige Verein Aktion Kultur Heusweiler e. V. hatte am 28. August einen erfreulichen Besuch: im Namen der Baker Tilly – Stiftung überreichte Herr Oliver Luksic in seiner Funktion als Mitglied des Stiftungsbeirats einen Scheck in Höhe von 2.500 Euro. Damit wird die langjährige kulturelle Arbeit des Vereins gewürdigt. Der Vorsitzende des Vereins, Herr Günter Bost, dankte der Stiftung für die großzügige Förderung und Herrn Oliver Luksic für seine erfolgreiche Unterstützung des Förderantrags. Er erklärte, die Mittel unmittelbar zur weiteren Stärkung der Musikalischen Grundausbildung „Musik mit allen Sinnen“ an den Heusweiler Grundschulen einzusetzen, in die derzeit über 300 Kinder einbezogen sind.
In dem anschließenden fachlichen Gesprächsaustausch, bei dem neben zwei weiteren Vereinsvertreterinnen auch die fachliche Leiterin des Projekts, Frau Svitlana Aldoshyna, vertreten war, wurde übereinstimmend die besondere Bedeutung dieses speziellen Musikunterrichts für die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder im kognitiven, emotionalen, sozialen und motorischen Bereich herausgestellt. Diese Aspekte neben der rein musikalischen Betätigung sind der Öffentlichkeit und den Eltern noch zu wenig bewusst. Es wäre zu wünschen, dass das Projekt auch in diesem Punkt eine positive Änderung bewirken könnte.

Nachlese zu „Gracias a la Vida – Musik für 2 Gitarren“

“Gracias a la Vida” – so lautet der Titel eines populären Songs der chilenischen Musikerin
Violeta Parra. Der Titel war zugleich Namensgeber für das Gitarrenkonzert, das am Sonntag, den 21. April in der evangelischen Kirche Heusweiler stattfand. Die „Aktion Kultur Heusweiler“ hatte zu diesem Konzert mit Katrin Klingeberg und Sebastián Montes, eines der gefragtesten Duos der internationalen Gitarrenszene, eingeladen. Neben der Evangelischen Kirchengemeinde Oberes Köllertal waren die Gemeinde Heusweiler, der Richard-Wagner-Verband Saar und die Hochschule für Musik Saar als Partner beteiligt. Auch die Stiftung europäische Kultur und Bildung trug erneut, dank der freundlichen finanziellen, ideellen und werblichen Unterstützung zum erfolgreichen Gelingen bei.
Die vielen begeisterten Besucher erlebten ein Konzert mit einer sorgsam ausgewählten Mischung europäischer und lateinamerikanischer Musik, meist in eigenen Arrangements des Musikerehepaares, das lange Zeit in Santiago de Chile gelebt hat und heute die
internationalen Gitarrenfestspiele Nürtingen leitet. Diese tiefe professionelle Verbundenheit mit den beiden kulturellen Welten und der Gitarrenmusik spiegelte sich in einem authentischen Gitarrenspiel, das einerseits mit bestechender Virtuosität und Vielfalt der Spieltechniken, andererseits mit gefühlvollem Zusammenspiel beeindruckte. Das begeisterte Publikum spendete großen Beifall. Herausstechend waren hier besonders die beiden Stücke „Gracias a la Vida“ und „La jardiniera“ von Violeta Parra sowie der „Libertango“ von Astor Piazzolla. Für den langen Schlussapplaus nach der Ballettmusik „Estancia“ von Alberto Ginastera mit dem aufwühlenden Malambo als Danza final, bedankte sich das Duo mit einer poetischen Szene „Aus dem Leben einer Singzikade“, die ein in vieler Hinsicht sehr außergewöhnliches Konzert ausklingen ließ. „Gracias a los Musicos“ – Danke an die Musiker!