Nachlese Klavierrezital Jonas Stark in Heusweiler am 21.09.2025

Diesem Klavierrezital mit dem 27-jährigen Ausnahmepianisten hat seine saarländische Fangemeinde mit großer Erwartung entgegengesehen. Hatte er doch gerade erst mit seinem außerordentlichen Erfolg beim Internationalen Beethovenwettbewerb in Wien im Juni 2025 für großes Aufsehen gesorgt. So konnte Jonas Stark sein aktuelles Klavierprogramm im restlos ausverkauften Rathausfestsaal der Gemeinde präsentieren. Ein musikalisch und pianistisch sehr vielfältiges und anspruchsvolles Programm über verschiedene Zeitepochen vom Barock mit Scarlatti und Bach, über die Wiener Klassik mit Beethoven, die Romantik mit Schumann bis zur Modernen mit Béla Bartók.
Auf der Bühne erlebten die Besucher einen exzellenten Pianisten, selbstsicher und zupackend im Klavierstil, sympathisch und dem Publikum freundlich zugewandt.
Inhaltlich lassen sich die Eindrücke am besten schildern an Hand der Waldsteinsonate von Beethoven. Diese Sonate setzt eine besondere Marke in der Entwicklung der europäischen Klaviermusik. Jonas spielte sie denn auch als eine seiner absoluten Lieblingskompositionen am Ende seines Rezitals. Trotz der immensen technischen Anforderungen dieses Werks – z.B. im letzten Satz die langen Triller-Passagen parallel zur Melodieführung oder die Oktaven-Glissandi – hatte man immer den Eindruck, dass ihm das alles leicht und wie selbstverständlich von der Hand ginge. Nie gab es Momente einer pianistischen Selbstdarstellung, immer ging es um die möglichst authentische Wiedergabe der vom Komponisten vorgezeichneten Musikidee in ihren vielen wechselnden Stimmungen und Ausdrucksformen. Salopp formuliert: Jonas spielte nicht Klavier, er spielte Beethoven, wie man es schon wohltuend beim Wettbewerb in Wien im Vergleich zu manchen Mitbewerbern beobachten konnte.
Diese wie selbstverständlich wirkende Spielweise und das sympathische Auftreten verfehlten nicht die Wirkung beim Publikum. Es war während des gesamten Auftritts aufmerksam gespannt, kein Räuspern, kein Husten, volle Konzentration auf die Bühne, bis sich nach dem Prestissimo am Ende des Rondos die Anspannung in langem begeistertem Applaus entlud. Jonas nahm dies mit sichtlich großer Freude entgegen. Und dann gab es als Dank für den Applaus und zur Entspannung des Publikums mit dem Allegretto in c-Moll von Schubert noch einen Zuschlag, bevor es auf den Nachhauseweg ging mit dem schönen Gefühl, mit vielen anderen zusammen einen unvergesslichen Musikgenuss erlebt zu haben.
Die Veranstalter und Kooperationspartner des Rezitals – die Aktion Kultur Heusweiler, die Stiftung europäische Kultur und Bildung, der Richard-Wagner-Verband Saarland und die Gemeinde Heusweiler – blicken ebenfalls mit großer Freude auf ein außergewöhnliches Ereignis zurück, wünschen Jonas Stark weiter viel Glück und Erfolg auf seinem exponierten Weg und werden ihn mit viel Spannung und großer Sympathie weiter begleiten.

Text: Günter Bost, Aktion Kultur Heusweiler

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