Musik als das gewisse Extra Die Aktion Kultur Heusweiler verstärkt ihre Förderung zusätzlicher Musikstunden an den Heusweiler Grundschulen. VON MARCO REUTHER HEUSWEILER „Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu bereiten", lautete eine Erkenntnis des griechische Philosophen Aristoteles vor über 2300 Jahren. So gesehen ist die Aktion Kultur Heusweiler auch ausgezogen, um Freude in die Welt zu tragen, und das nicht nur mit den Konzerten, die sie jedes Jahr organisiert, sondern vor allem auch mit ihrem Engagement für die Musikalische Grundausbildung an den drei Heusweiler Grundschul-Standorten. Und dieses Engagement hat die Aktion Kultur nun auf ganz neue, noch kräftigere Beine gestellt, schilderte der Vereinsvorsitzende Günter Bost gestern im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung. 2013 hatte der Verein mit seinen zusätzlichen Musikstunden begonnen, die einmal wöchentlich in den Ortsteilen Holz, Eiweiler und Heusweiler in den Klassenstufen zwei und drei angeboten werden — auf freiwilliger Basis. „Aber in Eiweiler machen die beiden Klassen komplett mit", freut sich Bost. An den beiden anderen Schulen besuchen je 15 bis 25 Kinder die Kurse, zu denen neben Singen zum Beispiel auch rhythmische Bewegungen, Tanz und das Kennenlernen von Instrumenten gehören. Bisher leitete Musikpädagogin und Violinistin Tamara Meschwelischwili alle sechs Kurse. Künftig wird sie sich auf Eiweiler konzentrieren, dafür sind nun, nicht zuletzt dank guter Verbindungen Bosts zur Hochschule für Musik Saar (HfM), zwei weitere Musikpädagoginnen, Günter Bost FOTO: ANDREAS ENGEL die auch ausgebildete Instrumental-Musikerinnen sind, dazugestoßen: für Heusweiler Adriana Muel1er-BaIdo, für Holz Lulu Yang, die vor ihren Abschlüssen in Deutschland schon in China Musik studiert hatte. Weiterhin mit dabei ist Musikpädagogin Miriam Gehring für die zusätzliche, im vorigen Schuljahr gegründete Chor-AG in Holz. Neu dazugestoßen ist Stephan Decker, der an der Musikschule Püttlingen Lehrer für Schlagzeug und Percussion ist. Dass auch ein Instrumental-Lehrer mitmacht, liegt an einer weiteren Umstellung: Künftig läuft die Musikalische Grundausbildung nur noch im zweiten Schuljahr, während das dritte Schuljahr einer gewissen Spezialisierung auf Instrumente, vielleicht auch dem Vorbereiten eines Musicals, vorbehalten ist. So gibt Schlagzeuglehrer Decker an der Grundschule Holz einen sogenannten Trashdrumming-Kurs, „das macht den Kindern Riesenspaß", schildert Bost, „ist aber auch sehr anstrengend und erfordert hohe Konzentration". Doch nicht nur die Kinder machen mit; Bost: „Wir haben das Glück, dass die Schulleitungen, Lehrer und Fördervereine dahinterstehen — ohne ginge es auch gar nicht." Auch die Finanzierung der jährlich benötigten 10.000 bis 12.000 Euro steht jetzt auf sichereren Beinen und entlastet die Aktion Kultur Heusweiler: Etwa die Hälfte wird über das Kultusministerium zugeschossen, die andere Hälfte tragen zu gleichen Teilen die Gemeinde Heusweiler, die Schulfördervereine und die Aktion Kultur Heusweiler. Der gewissermaßen geistige Vater der Musikalischen Grundausbildung in Heusweiler ist Professor Michael Dartsch, an der HfM auch Leiter des Studiengangs „Elementare Musikpädagogik". Das Projekt in Heusweiler, so hatte es Dartsch bei dessen Einführung beschrieben, solle auch einen Beitrag zur Bildung der Kinder leisten und ihnen „neue Möglichkeiten erschließen". — Und vielleicht wird es dann ja auch was mit Aristoteles und der Freude.
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Saarbrücker Zeitung vom 22.11.2017 – Bunt, professionell, originell
Andreas Engel (SZ):
Stipendiaten sorgten in Obersalbach für einen gelungenen Abschluss der Konzertreihe der Aktion Kultur Heusweiler.
Die jungen Musiker kommen beim Publikum gut an, aber auch die ganze Konzertreihe hat inzwischen viele Freunde gefunden: „Ich freue mich immer wieder auf die Konzerte der ‚Aktion Kultur Heusweiler’. Den Heusweiler Kultur- und Musikfreunden wird stets hochklassige Musik geboten“, sagte etwa Gabriele André-Schmidt. Sie war eine von etwa 170 Besuchern des jüngsten Stipendiatenkonzertes in der wunderschönen Obersalbacher Kirche.
Die Aktion Kultur Heusweiler beendete dort ihre diesjährige Konzertreihe mit Stipendiaten der Hochschule für Musik in Saarbrücken. Diesmal war es zudem ein Konzert unter „erschwerten Bedingungen“, wie der Vorsitzende der Aktion Kultur, Günter Bost, anmerkte. Denn gleich zwei Ausfälle mussten kurzfristig verkraftet und musikalisch verarbeitet werden. Für den erkranken Pianisten sprang Francesco Bernasconi ein. Und für die Sopranistin Elisa Wehrle trat Diana Brandel auf. Aber die hohe Professionalität der Künstler machte die Veränderungen unhörbar, das Publikum honorierte die Leistungen mit anhaltendem Applaus.
Auf einen Blick
Veranstalter des Konzertes waren neben der Aktion Kultur auch die Gemeinde Heusweiler, der Verein für Kultur und Brauchtum Obersalbach und die katholische Filialgemeinde Obersalbach. Kooperationspartner waren: Richard-Wagner-Verband Saar und die Hochschule für Musik Saar. Finanzielle Unterstützung kam von der Arbeit und Kultur Saarland GmbH. Auch betonte der Aktion-Kultur-Vorsitzende Günter Bost: „Ohne unsere Sponsoren und Unterstützer könnten wir unser anspruchsvolles Programm nicht realisieren.“
Das Programm, farbig und professionell, war zum Teil auch recht ungewöhnlich und originell. An dieser Stelle ist beispielsweise das „Gran Duo Concertante“ für Klarinette, Kontrabass und Klavier von Giovanni Bottesini zu nennen. Hier brillierte I-Jan Huang am Kontrabass und zeigte, dass dieses Instrument durchaus auch solistisch virtuos eingesetzt werden kann.
Des Weiteren konnten die Zuhörer an diesem düsteren Novembersonntag Arien von Johann Sebastian Bach, Giuseppe Verdi und Giacomo Puccini, Franz Schuberts „An den Mond“ sowie Instrumentalwerke von Wolfgang Amadeus Mozart und Giovanni Battestini genießen.
Den jungen, hoch begabten Musikern machte es in der Obersalbacher Kirche sichtlich Spaß, die Nähe zum Publikum schien sie zu inspirieren.
Als Dank: Stürmischer Applaus am Schluss und als Zugabe eine Arie der Mimi aus „La Bohème“ von Puccini.
Bilder: Andreas Engel
Heusweiler Wochenpost vom 08.02.2017 – Festliche Klänge zum Jahresbeginn
Festliche Klänge zum Jahresbeginn in der Evangelischen Kirche Heusweiler In der Evangelischen Kirche Heusweiler konnte man sich am Sonntagnachmittag von festlichen Klängen musikalisch aufs Neue Jahr einstimmen lassen. Gut 200 Besucher nahmen dieses Angebot an und erlebten ein Konzert, das sich bewusst von den üblichen Neujahrskonzerten abhob und vom Blechbläserquintett LJO – Brass dem besonderen kirchlichen Raum angemessen gestaltet wurde. Das Programm spannte einen weiten Bogen von der Renaissance über das Barock und die Klassik bis hin zur zeitgenössischen Musik und dem Jazz. Sehr festlich-strahlend der Einstieg mit der Sonata per sonare no. 4 von Giovanni Gabrieli, die in der damals üblichen verteilten Aufstellung wirksam präsentiert wurde, und mit Auszügen aus der bekannten Feuerwerksmusik von G. F. Händel. Spieltechnisch brillant fanden die jungen Musiker sofort die Brücke zum Publikum. Interessant dann das Zusammentreffen von J.S. Bachs Präludium D-Dur für Orgel mit Friedrich Guldas Bebop-Fuge: Barock meets Jazz. Im Mittelteil beeindruckte die junge Sopranistin Elena Harsányi als Gastsängerin mit ihrer wunderbar biegsamen Stimme, die mit Händels „Let the bright seraphim“ aus dem Oratorium Samson und Mozarts Motette „Exsultate, jubilate“ das Publikum gefangen nahm. Zweifellos ein Glanzpunkt des Programms. Manch einer der begeisterten Zuhörer wird sich freuen, sie demnächst mit dem Programm „Jardins secrets – Geheime Gärten“ in Heusweiler wieder erleben zu können. Moderne Harmonien und Rhythmen dominierten den dritten Abschnitt, angefangen mit „Dormite Ninito“ im Arrangement von Thorsten Maaß, mit Auszügen aus der „Suite Americana“ von Enrico Crespo, „Thats a plenty“ von Lew Pollak und einer schmissigen Bearbeitung des „Jägers aus Kurpfalz“ als eine Hommage an die Heimat der Musiker. Stürmischer Applaus und „Just a closer walk“ als Zugabe beendeten ein in jeder Hinsicht sehr gelungenes Konzert, das von Johannes Leiner, einem der beiden Trompeter, gekonnt und mit interessanten Hintergrundinformationen moderiert wurde. Hochzufrieden die Musiker, die Besucher und die Konzertveranstalter: die Aktion Kultur Heusweiler, die evangelische Kirchengemeinde und die Gemeinde Heusweiler. Und nicht zuletzt: die Aktion Kultur Heusweiler bedankt sich ganz herzlich bei den Besuchern für die großzügigen Spenden zur Deckung der Kosten und ebenso beim saarländischen Ministerium für Bildung und Kultur für die freundliche Unterstützung des Konzerts. Die Musiker von LJO-Brass: Johannes Leiner und Felix Schauren (Trompete), Jared Scott (Horn), Bruno Wipfler (Posaune) und Constantin Hartwig (Tuba).
Saarbrücker Zeitung vom 04./05.02.2017 – Festliche Klänge zum Jahresbeginn
Festliche Klänge zum Jahresbeginn in der Evangelischen Kirche Heusweiler In der Evangelischen Kirche Heusweiler konnte man sich am Sonntagnachmittag von festlichen Klängen musikalisch aufs Neue Jahr einstimmen lassen. Gut 200 Besucher nahmen dieses Angebot an und erlebten ein Konzert, das sich bewusst von den üblichen Neujahrskonzerten abhob und vom Blechbläserquintett LJO – Brass dem besonderen kirchlichen Raum angemessen gestaltet wurde. Das Programm spannte einen weiten Bogen von der Renaissance über das Barock und die Klassik bis hin zur zeitgenössischen Musik und dem Jazz. Sehr festlich-strahlend der Einstieg mit der Sonata per sonare no. 4 von Giovanni Gabrieli, die in der damals üblichen verteilten Aufstellung wirksam präsentiert wurde, und mit Auszügen aus der bekannten Feuerwerksmusik von G. F. Händel. Spieltechnisch brillant fanden die jungen Musiker sofort die Brücke zum Publikum. Interessant dann das Zusammentreffen von J.S. Bachs Präludium D-Dur für Orgel mit Friedrich Guldas Bebop-Fuge: Barock meets Jazz. Im Mittelteil beeindruckte die junge Sopranistin Elena Harsányi als Gastsängerin mit ihrer wunderbar biegsamen Stimme, die mit Händels „Let the bright seraphim“ aus dem Oratorium Samson und Mozarts Motette „Exsultate, jubilate“ das Publikum gefangen nahm. Zweifellos ein Glanzpunkt des Programms. Manch einer der begeisterten Zuhörer wird sich freuen, sie demnächst mit dem Programm „Jardins secrets – Geheime Gärten“ in Heusweiler wieder erleben zu können. Moderne Harmonien und Rhythmen dominierten den dritten Abschnitt, angefangen mit „Dormite Ninito“ im Arrangement von Thorsten Maaß, mit Auszügen aus der „Suite Americana“ von Enrico Crespo, „Thats a plenty“ von Lew Pollak und einer schmissigen Bearbeitung des „Jägers aus Kurpfalz“ als eine Hommage an die Heimat der Musiker. Stürmischer Applaus und „Just a closer walk“ als Zugabe beendeten ein in jeder Hinsicht sehr gelungenes Konzert, das von Johannes Leiner, einem der beiden Trompeter, gekonnt und mit interessanten Hintergrundinformationen moderiert wurde. Hochzufrieden die Musiker, die Besucher und die Konzertveranstalter: die Aktion Kultur Heusweiler, die evangelische Kirchengemeinde und die Gemeinde Heusweiler. Und nicht zuletzt: die Aktion Kultur Heusweiler bedankt sich ganz herzlich bei den Besuchern für die großzügigen Spenden zur Deckung der Kosten und ebenso beim saarländischen Ministerium für Bildung und Kultur für die freundliche Unterstützung des Konzerts. Die Musiker von LJO-Brass: Johannes Leiner und Felix Schauren (Trompete), Jared Scott (Horn), Bruno Wipfler (Posaune) und Constantin Hartwig (Tuba).
Saarbrücker Zeitung vom 01.02.2017 – 150 Jungen und Mädchen machen mit
HEUSWEILER Die Aktion Kultur Heusweiler bereichert mit ihren Veranstaltungen nicht nur das gesellschaftliche Leben in der Gemeinde, sie macht sich auch um die musikalische Grundausbildung von Schillern verdient. Dieses Angebot umfasst mittlerweile acht Kurse mit insgesamt rund 150 Jungen und Mädchen, sagten der Vereinsvorsitzende Günter Bost und dessen Stellvertreter Klaus Kleinefeld im SZ-Redaktionsgespräch. An den drei Grundschulstandorten in der Gemeinde Heusweiler (Dilsburg, Eiweiler und Holz) werden jeweils zwei Kurse angeboten, mit Beginn des Schuljahres 2015/2016 kamen zwei Kurse an der Gemeinschaftsschule Heusweiler (Friedrich-Schiller-Schule) hinzu. An den Grundschulen sind die Kurse auf zwei Jahre mit wöchentlich einer Unterrichtsstunde angelegt und werden in den Klassenstufen 2 und 3 angeboten. Es sei kein klassischer Instrumentalunterricht, betonen Bost und Kleinefeld. Vielmehr gehe es um das Fördern der Persönlichkeitsentwicklung durch Singen, Klänge, Rhythmus, Tanz und Instrumentalspiel. Die Unterrichtsinhalte basieren auf dem Konzept von Prof. Dr. Michael Dartsch, Professor für Musikpädagogik an der Hochschule für Musik Saar. und werden durch die gebürtige Georgierin Tanuira Meschwelischwili umgesetzt. An der Schillerschule sind zwei Kurse in der Klassenstufe 5 eingerichtet. die zunächst auf ein Jahr mit einer Stunde Unterricht pro Woche angelegt sind. Dort steht praktische. ergänzende Musikausübung im Vordergrund. Die zwei Kurse in den beiden Fünferklassen werden von Miriam Gehring (donnerstags in der Klasse von Stefan Monshausen) und Tamara Meschwelischwili (mittwochs in der Klasse von Isa Schneider) unterrichtet. „Die Kurse sind für die Eltern bisher immer kostenfrei gewesen. Das soll auch so bleiben, um zusätzlichen Organisationsaufwand zu vermeiden und Kinder nicht aus finanziellen Gründen vom Kurs fernzuhalten”, lautet das Credo der Aktion Kultur Heuswei1er. Finanziert wird das Projekt aus Mitteln des Bildungsministeriums, aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Neuerdings beteiligen sich auch Schulfördervereine an den Kosten der musikalischen Grundausbildung, berichten Günter Bost und Klaus Kleinefeld beim Besuch in der SZ-Redaktion.
Saarbrücker Zeitung vom 28.01.2017 – Angesehenes Quintett spielt in der evangelischen Kirche Heusweiler
Heusweiler · Blech geblasen: Das erste Konzert der Aktion Kultur Heusweiler im neuen Jahr bestreitet diesen Sonntag, 29. Januar, 17 Uhr, das junge Blechbläserquintett LJO-Brass in der evangelischen Kirche Heusweiler. “Festliche Klänge zum Jahresbeginn” ist der Titel des Konzertes.
Das Blechbläserquintett des Landesjugendorchesters Rheinland-Pfalz will einen weiten musikalischen Bogen spannen von Renaissance und Barock über die Wiener Klassik bis zu Blues, Jazz und zeitgenössischer Musik. Im ersten Programmteil ist unter anderem Musik von Giovanni Gabrieli, Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel und Tomaso Albinoni zu hören, heißt es in der Ankündigung. Speziell für das Festkonzert in der evangelischen Kirche Heusweiler haben sich die fünf jungen Musiker außerdem musikalische Verstärkung hinzugeholt: Die junge Sopranistin Elena Harsányi von der Hochschule für Musik Saar ist dem Heusweiler Konzertpublikum bereits durch diverse Auftritte bestens bekannt. Als Solistin des Abends wird sie, von LJO-Brass begleitet, Arien von Georg Friedrich Händel und Wolfgang Amadeus Mozart singen.
Aber auch zeitgenössische, südamerikanisch angehauchte Musik in Form der “Suite Americana” von Enrique Crespo steht auf dem Programm, ebenso Musik der Jazz-Musiker Nino Rota, Lew Pollack und Friedrich Gulda . Trompeter Johannes Leiner wird als Moderator durch den Konzertabend führen.
Foto: LJO Brass
Saarbrücker Zeitung vom 26.01.2017 – Von Uhr-Baumlern und Blech-Virtuosen
Von Marco Reuther
Heusweiler · Musikalische Kultur zu den Menschen zu bringen, ist ein Ziel der Aktion Kultur Heusweiler. Das neue Halbjahresprogramm präsentiert junge Talente und auch ein Kino-Schmankerl: Ein Klassiker der Stummfilm-Komödien, begleitet von Livemusik.
Ganz bewusst steuert die Aktion Kultur Heusweiler mit ihrem Programm nicht nur Heusweiler selbst, sondern auch Ortsteile an. Denn zu den Zielen des Vereins gehört es auch, kulturelle Ereignisse zu den Menschen zu bringen und so vielleicht auch mal Bürger in ein Konzert zu locken, die sonst eher selten oder gar nicht ins Konzert gehen. Das ist auch ein Grund dafür, dass bei einigen Terminen, statt Eintrittskarten zu verkaufen, lediglich um eine Spende gebeten wird, erläuterten der Vereinsvorsitzende Günter Bost und dessen Stellvertreter Klaus Kleinefeld im Redaktionsgespräch.
Im Programm für das neue Jahr hat sich etwas geändert: Es ist diesmal kein Jahres-, sondern ein Halbjahresprogramm, denn die Finanzierung der Konzerte ist nicht einfach, und so möchte man nicht mehr so weit ins Jahr vorplanen. Dass es allerdings auch im zweiten Halbjahr Konzerte geben wird, ist ebenfalls schon jetzt sicher, und einige sind bereits “gesetzt”, bei anderen wartet man noch ab.
Im ersten Halbjahr wird es jedenfalls fünf Konzerte geben, darunter auch Livemusik zu einem berühmten Stummfilm-Slapstick-Klassiker mit Harold Lloyd. Den Anfang machen aber, am Sonntag, 29. Januar, 17 Uhr, in der evangelischen Kirche Heusweiler, “Festliche Klänge zum Jahresbeginn” mit dem Blechbläserquintett LJO-Brass. – Das steht zwar auch am Jahresende bei den Heusweiler Rathauskonzerten auf dem Spielplan, jedoch mit einem anderen Programm. Jetzt, zum Jahresanfang, kommen die jungen Blechbläser mit barocken und klassischen Werken etwa von Bach, Händel, Albinoni und Mozart, aber auch mit Modernem, etwa von Nino Rota oder Lew Pollack. Auch haben sie diesmal Begleitung dabei: Die junge Sängerin Elena Harsányi, die unter anderem im Staatstheater Saarbrücken in der West Side Story singt, tritt als Gast auf.
Ein besonderes “Schmankerl” ist sicher die Aufführung der Stummfilmkomödie “Safety Last” (“Sicherheit geht nach” – Deutscher Titel: “Ausgerechnet Wolkenkratzer “) von und mit Harold Lloyd am 2. März im Filmtheater Heusweiler – der Film aus dem Jahr 1928 wird von Studenten der Hochschule für Musik (HfM) Saar an ihren Instrumenten begleitet.
Open-Air-Konzerte geplant
Die Förderung junger Talente hat sich die Aktion Kultur Heusweiler ebenfalls auf ihre Fahnen geschrieben. Wie schon bei den beiden ersten Konzerten trifft dies auch auf das dritte Konzert am 1. April im Heusweiler Rathausfestsaal zu: Wieder ist es Elena Harsányi (Sopran), die gemeinsam mit Toni Ming Geiger (Klavier) zum Konzertabend “Jardins secrets – geheime Gärten” einlädt. Zu hören sind “französische Präzisen aus der Jahrhundertwende”, so die Ankündigung, etwa Liedzyklen von Maurice Ravel und Francis Poulenc, sowie Klavierstücke von Claude Debussy.
Das Kammerorchester der HfM ist in der katholischen Kirche in Eiweiler zu Gast, und zwar am 5. Mai unter der musikalischen Leitung der Violinen-Professoren David Grimal und Hans-Peter Hofmann. Zu hören sind etwa Johann Christian Bach, Haydn und Mozart. Gespielt werde dabei, ganz nach großer Kammermusik-Art, ohne Dirigenten, dies erfordere “eine hohe Konzentration und eine besondere Art des Miteinander-Musizierens”. Das Halbjahresprogramm schließt am 8. Juni im Dorfgemeinschaftshaus Holz mit dem kurzfristig ins Programm genommenen Konzert “Von fremden Ländern und Menschen”: der chilenische Pianist Gonzalo Paredes spielt etwa Robert Schumann, Claude Debussy oder Enrique Granados.
Im zweiten Halbjahr sind genau genommen vier Konzerte ebenfalls bereits “gesetzt”: Jeweils ein Open-Air-Konzert im Juli und im August im Obersalbacher Kallenborn und im Eiweiler Wengenwald, zudem das “Spargelhof-Konzert” und ein Konzert mit Stipendiaten des Richard-Wagner-Verbandes.
Elena Harsányi (Sopran) und Toni Ming Geiger (Flügel) kommen mit dem Programm „Geheime Gärten“ nach Heusweiler. Foto: Jan Voth
Auf einen Blick Halbjahresprogramm der Aktion Kultur Heusweiler: Sonntag, 29. Januar, 17 Uhr, evangelische Kirche Heusweiler: Blechbläserquintett “LJO-Brass”, “Festliche Klänge zum Jahresbeginn”. Donnerstag, 2. März, 19.30 Uhr, Filmtheater Heusweiler: Livemusik durch Studenten der HfM Saar zur Stummfilm-Komödie “Ausgerechnet Wolkenkratzer ” von und mit Harold Lloyd. Samstag, 1. April, 18 Uhr, Heusweiler Rathausfestsaal: Elena Harsányi (Sopran) und Toni Ming Geiger, “Jardins secrets – Geheime Gärten”. Freitag, 5. Mai, 19.30 Uhr, katholische Kirche Eiweiler: das Kammerorchester der Hochschule für Musik Saar spielt unter anderem Bach, Haydn, Mozart. Donnerstag, 8. Juni, 19.30 Uhr, Dorfgemeinschaftshaus Holz (großer Sitzungssaal): Pianist Gonzalo Paredes, “Von fremden Ländern und Menschen”.
Saarbrücker Zeitung vom 20.09.2016 – Zeitreise durch 70 Jahre Musikgeschichte
Von Fredy Dittgen
Heusweiler · Musik im Bigband-Stil präsentierte die St. Ingberter Formation Time Machine Band Project im Spargelhof Bernauer. Viele lauschten fasziniert, ein paar Besucher hatten allerdings auch hörbar andere Interessen.
Bei ihrem vierten Spargelhofkonzert hatte die Aktion Kultur Heusweiler erneut zu einer Zeitreise durch 70 Jahre Musikgeschichte in den Spargelhof Bernauer geladen. Fast alle der rund 150 Gäste ließen sich von der Formation Time Machine Band Project drei Stunden lang verzaubern. Einige jedoch hatten mehr Spaß an Schnitzel und erlesenen Weinen. “Das Spargelhofkonzert hat sich mittlerweile einen Namen gemacht, wir versuchen das jetzt hier fest zu etablieren”, sagte Günter Bost von der Aktion Kultur Heusweiler.
Dass man die Formation Time Machine nach 2014 jetzt zum zweiten Mal auf die Bühne geholt hatte, erklärte Bost so: “Das haben wir nicht gemacht, weil uns nichts anderes einfiel, sondern weil uns nichts besseres einfiel.” Die St. Ingberter Formation um Bandleader Walter Wagner besteht aus acht Musikern und den Sängerinnen Andrea Bettinger und Astrid Frantz sowie Sänger Axel Schweitzer. “Unsere Stärke ist die Vielseitigkeit, unser Stil geht in Richtung Bigband”, erklärte Walter Wagner im SZ-Gespräch. Im Konzert wurde diese Aussage deutlich: 36 Arrangements präsentierten sie. Neben “Happy Music” von James Last wurde Swing von Glenn Miller (“In the Mood”) gespielt. Das Musical war mit Liza Minellis “Cabaret” vertreten, Popsongs von Petula Clark (“Downtown”) oder Tom Jones (“Delilah”) wechselten sich mit Jazz-Hits von Ella Fitzgerald (“The Lady is a Tramp”) oder Chansons von Edith Piaff (“Je ne regrette rien”) ab. Das Genre Schlager wurde mit Udo Jürgens (“Ich war noch niemals in New York”) gestreift, und den Blues deckte unter anderem Duke Ellington (“C Jam Blues”) ab. Gänsehaut löste Andrea Bettinger mit ihrer gewaltigen Alt-Stimme beim John-Lennon-Hit “Imagine” oder dem Zarah-Leander-Klassiker “Nur nicht aus Liebe weinen” aus. Lothar Schäfer war nur wegen Bettinger zum Konzert gekommen: “Ich kenne Andrea aus der Pharmabranche her, aber ich habe sie noch nie singen gehört. Ich bin begeistert und gehe richtig mit.” Auch Tenor Axel Schweitzer und Sopranistin Astrid Frantz begeisterten. “Die haben wahnsinnig gute Stimmen”, lobte Christel Groß aus Göttelborn. Und bei Frank Sinatras “My Way” sang Wolfgang Zeitz aus Niedersalbach im Publikum mit seinem wohltönenden Bariton sogar jedes Wort mit.
Problem am Rande: Im hinteren Bereich des Spargelhofes saßen Gäste an Bänken und Tischen und widmeten sich nicht nur der Musik, sondern auch der Speisekarte. Der Geräuschpegel war dort von Anfang an hoch. Und steigerte sich mit fortgeschrittener Stunde. Eine Dame aus Riegelsberg, die ihren Namen nicht nennen wollte, meinte in der Pause: “Das ist unverschämt. Eine Missachtung der Musiker.”
Bild: Die Formation Time Machine Band Project bei ihrem Auftritt im Spargelhof bei Bietschied. Foto: Andreas Engel